Am Wochenende vom 18.-20.10.2024 fand im Schloss Buchenau unsere 25. GBP-Fachtagung statt. In einer großen lebendigen Gruppe von Gleichgesinnten starteten wir voll Freude und Neugier in die Tagung. Wer wird da sein, was für tolle Workshops können wir erleben?
An dieser Tagung durften wir 2 Jubiläen feiern. Seit stolzen 30 Jahren gibt es unseren Verein und wir haben die 25. Fachtagung organisiert.
Aus diesem Grund war das Format der Tagung ein wenig anders: außer den 3Std. Workshops gab es auch Workshops im 1 ½ Std. Format.
Auch diese Tagung wurde von der Psychotherapeutenkammer Hessen als Fortbildung für Psychologische Psychotherapeuten anerkannt.
Gestartet sind wir am Mittwoch mit unseren Vorworkshops. Sie wurden von den Biodynamikern Menno de Lange und Achim Korte geleitet. Beide sind erfahrene Therapeuten und Ausbilder: Achim Korte in der Ecole Biodynamique Montpellier; Menno de Lange war der Gründer und viele Jahre Leiter des Amsterdamer Institutes für Biodynamik. Beide Referenten boten auch auf der Tagung Workshops an.
Bei unserer turnusmäßig vor der Tagung stattfindenden Mitgliederversammlung wurden 4 neue Vorstandsmitglieder gewählt. Alle zurückgetretenen Vorstandsmitglieder wurden für ihre teils langjährige Arbeit (Christine Clouth 9 Jahre, Heidrun Claussen insgesamt 8 Jahre) gewürdigt und mit großem Beifall von ihren Ämtern entbunden.
Die Fachtagung begann mit dem Eröffnungsvortrag von Christine Clouth und Hanna Maier. Unter dem Titel „Bewahren und Bewegen“ gaben sie einen Überblick über den Alltag in Biodynamischen Praxen, aktuelle Entwicklungen der Methode und Forschungsprojekte.
Am Abend wurden wir von Johanna Kuniagina und Beatrice Losito in das geleitete Improvisationstheater eingeführt. Wir konnten unserer Spielfreude freien Lauf lassen. Dies bescherte dem Publikum manch humorvolle und poetische Szene. Es war eine unterhaltsame Einstimmung auf die nächsten Tage.
In seinem Workshop am Samstag gab uns Menno de Lange eine kurze Einführung in das Konzept der Primärpersönlichkeit und seine Wechselwirkung mit Aspekten der Sekundärpersönlichkeit. Im Stehen konnten wir bei biodynamischen Übungen unseren energetischen Impulsen nachspüren, die durch die Atmung verstärkt wurden. Menno de Lange überzeugte mit seiner einfachen und liebevollen Sprache und der Haltung, dass Biodynamik nicht nur eine Therapiemethode ist, sondern eine philosophische Haltung zum Leben und zu seinen Mitmenschen.
Siggi Bach, ein langjähriger Mitarbeiter Gerda Boyesens, zeigte uns einige funktionelle Übungen, um den Muskeltonus von strukturschwachen Klienten zu stärken. Übungen wie die Qualle und eine Tiefenentspannung rundeten den praxisorientierten Workshop ab.
Danach bot Thomas Haudel einen Workshop an zu der von ihm entwickelten Methode des „Satzergänzungslaufkreises“. Stationär arbeitende Therapeutinnen sahen die Methode als mögliche Bereicherung für die Gruppenangebote in Kliniken.
Im Workshop von Ulrike Brandl konnten wir erleben, wie man die noch relativ neue Polyvagaltheorie von Steven Porges in die praktische biodynamische Arbeit mit Klienten integrieren kann.
Christine Clouth führte uns in die traumatherapeutische Arbeit mit ROMC ein und in dem Workshop von Sabine Schmidt konnte wissenswertes über Vaginismus gelernt werden.
Lisa Kroner nahm uns auf ihre humorvolle Art mit in die heilsame Kraft des Humors und bei Sabine Kluth konnten wir verschiedene Atemtypen kennenlernen.
Rhythmus als heilsame Kraft haben wir mit Grazyna Bzik erlebt und Sonja Marten führte uns zu heilsamen Räumen.
Ulrike Lienert machte auf die Bedeutung der körperlichen Berührung bei Energetischer Arbeit aufmerksam.
Auf seinem Workshop am Sonntag leitete Achim Korte Mediationen, an, um eine Befreiung von energetischem Stress, komprimierter emotionaler Energie und negativen Gedanken zu bewirken. Sie wurden von den Teilnehmer*innen als heilsam erlebt.
Siggi Bach bekam in seinem 2. Workshop die Gelegenheit, seine neuen Theorien zur Biodynamik im bio-psycho-sozialen Feld zu präsentieren. Es wurde aufgezeigt, wie anschlussfähig die Biodynamik an viele andere moderne Theorien zum Zusammenwirken von Körper, Geist und sozialem Umfeld ist.
Das abendliche Fest mit Sektempfang durfte nicht fehlen. Zur Musik, zu der von den Anwesenden erstellten Musikliste wurde sehr vielfältig und expressiv getanzt.
Da wir ein Jubiläum feierten gab es am Samstagabend von einem unserer Vereins Gründungsmitglieder Heidrun Claussen einen Vortrag zur Geschichte der GBP mit vielen Fotos illustriert. Diese Art der Vereinsgeschichtspflege hat Tradition in der GBP und trägt zur gefestigten Identität der Mitglieder bei.
Beim Abschlussplenum am Sonntag bekam der Vorstand viele positive Rückmeldungen für die gelungene Tagung. Die Tagung wurde erstmalig ausschließlich von biodynamisch tätigen Referent*innen durchgeführt. Das zeigte uns, wie vielfältig sich die Methode inhaltlich entwickelt hat und wie viele gut ausgebildete biodynamische Therapeut*innen es inzwischen gibt. Es kommt nun darauf an, die Biodynamische Psychotherapie auch anderen Therapeut*innen weiterzuvermitteln und ihre wissenschaftliche Anerkennung voranzutreiben.
Ulrike Lienert
